H.H. Karl Steiger, ehemaliger Asylpfarrer

Karl Steiger

Schon an der Wiler Jubelfeier vom 24. Juni 1877 zu Ehren des hl. Pankratius hat H. H. Karl Steiger als Schüler vom Pankratiusbrunnen zuschauend, teilgenommen.

 

Primarschule Wil

Gymnasium in Engelberg (auf Veranlassung des Kinderpfarrers Lanter)

Von Oktober 1889 bis 31. Juli 1892 in Innsbruck immatrikuliert. Der berühmte Pastor, Verfasser der großen Papstgeschichte, war sein Lehrer.

Vom Herbst 1892 studiert er am erzbischöflichen Seminar in Mailand. In seinem schriftlichen Nachlass steht die Bemerkung, dass er damals vielfach durch deutsche Übersetzungen, mit dem im Seminar wohnenden Professor und Bibliothekar der Ambrosiana, Doktor Achilles Ratti, dem späteren Papst Pius XI:, Bekanntschaft schloss.

Im Mai 1893 empfing er im Mailänder Dom die niederen Weihen.

Im September 1893 bezog er das st. gallische Priesterseminar in St. Georgen, wo er sich unter der Anleidung von H. H. Kanonikus Beck auf die höheren Weihen und das Priestertum vorbereitete.

Am 10. März 1894 ist er vom Bischof Augustinus geweiht worden.

Am 15. April 1894 brachte er in der Kirche zu St. Nikolaus Gott dem Herrn sein erstes heiliges Messopfer dar; den damaligen Pfarrer Rektor von St. Gallen, H. H. Kanonikus Eberle, hatte er sich zum Primitzprediger ausersehen.

Im Juli 1894 nach seiner Primitz trat er seinen ersten Seelsorgsposten als Kaplan von Gossau an.

Nach acht Jahren ließ er sich als Pfarrer nach Pfäffers wählen.

Im Februar 1907 bezog er auf Wunsch des hochwürdigen Bischofs die Pfarrei Eggersriet.

am 15. Mai 1912, übernimmt er die Seelsorge an der kantonalen Strafanstalt zu Sankt Jakob in St. Gallen. Genau zehn Jahre seines Lebens opferte er der Betreuung dieser aus der menschlichen Gesellschaft Ausgestoßenen. Daneben war er noch Religionslehrer an der kant. Verkehrsschule und leistete Aushilfe an den Städtischen und Katholischen Schulen sowie im Kantonsspital.

Vom 15. Mai 1922 an wirkte er, von Bischof und Regierung berufen, bis 1942 als Seelsorger am kantonalen Asyl (psychiatrische Klinik) in Wil.

In Gossau war er Präsident des katholischen Primarschulrates, sechs Jahre lang, Präsident des Ortsschulrates in Pfäffers und ebenso Präsident des Bezirksschulrates von Sargans. Zehn Jahre lang bekleidete er das Amt der staatlichen Schutzaufsicht des Priesterkapitels Will-Goßau.

Man findet 1924 seinen Namen im Verzeichnis der Mitglieder der Allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz.

 

Dr. Karl Steiger hat in der Klinikkapelle des Asyls einen Messkelch und eine kleinere Monstranz hinterlassen. Unten ist eingraviert:Per Rev. D. Carolum Steiger Anno MCMXXXIX

 

Geboren

10. März 1870 in Bütschwil

Gestorben

3. März 1943 um 8:30 Uhr in Wil; Beerdigung am 6. März 1943 zu St. Peter

Konfession

Katholisch

Verwandtschaft

Vater

Josef Martin Steiger (Landjäger-Wachtmeister)

Mutter

Verena geborene Helbling aus Jona

Geschwister

Von den neun Geschwistern sind ihm sechs im Tote vorausgegangen.

Ausbildung, Beruf und Titel

Beruf

Pfarrer
Asyl-Pfarrer

Urkunden

Allgemein

Todesanzeige und Nachruf

Veröffentlichungen

 

  • Kirchen- und Staatsetat eines schweizerischen geistlichen Fürstentums (Abtei St. Gallen)
    Karl Steiger
    H. von Matt & Cie., 1920 - 10 Seiten

 

  • Schweizer Aebte und Aebtissinnen aus Wiler Geschlechtern. Bilder aus der Vergangenheit Schweizerischer Stifte und Klöster
    Steiger, Karl
    Verlag: Will: Frey-Fischer, 1924- 64 Seiten

 

  • Gestalten und Geschehnisse der Aebtestadt Wil.
    Steiger, Karl
    Verlag: Wil: Friedrich Gegenbauers Erben o.J.

 

  • Das Kloster St. Gallen im Lichte seiner kirchlichen Rechtsgeschichte nach archivalischen Quellen dargestellt
    Karl Steiger
    St. Paulusdruckerei, 1925 - 289 Seiten

 

  • Die Glaubensspaltung des 16. Jahrhunderts in der Stadt Will
    Karl Steiger
    Buchdr. A. Frey-Fischer, 1932 - 21 Seiten

 

  • Ein politischer Mord im Toggenburg (Hofammann Hans Ledergerw von Wil) und seine Sühne: Ein Ausschnitt aus d. Toggenburger Geschichte
    Karl Steiger
    E. Kalberer, Buchdruckerei mit Verlag, 1933 - 29 Seiten