Baugeschichte und Klosteransichten Alt St. Johann und
Neu St. Johann

Klosterbezirk Luftbild Alt St. Johann um 1925

Klosterbezirk Luftbild Alt St. Johann um 1925

Die Luftaufnahme des Klosterbezirks Alt St. Johann wurde um 1925 gemacht, weil man die in den Jahren 1924/25 neuerstellte Bergstrasse mit den frischen Erdbewegungen, im ersten Rank gut erkennbar, sieht. Das war noch gut 40 Jahre bevor die Umfahrungsstrasse gebaut wurde. Darum sieht man nicht nur den damaligen Verlauf der Hauptstrasse durch's Dorf sondern auch wie die Thur seinerzeit vor dem Hotel Rössli und dann zwischen diesem und dem damaligen Gemeindehaus hindurch floss. Von 1956 bis 1958 erfolgte die Thurverlegung, weswegen das Hotel Rössli abgebrochen wurde.

Ansicht Johann Baptist Isenring (1825)

Ansicht Johann Baptist Isenring (1825)

Aus südöstlicher Richtung von Johann Baptist Isenring 1825 gezeichnete Ansicht von Alt St Johann mit dem ehemaligen Klosterbezirks, mit der Sennhütte und der angrenzenden reformierten Kirche.

Beim mehrgeschossigen Gebäude rechts neben dem Kloster handelt es sich um das heutige evangelische Pfarrhaus, das später nordwärts mit einem Anbau versehen worden ist. Dahinter, innerhalb der Klostermauer, ist die St. Annakapelle zu sehen, die 1526 der evang. Konfession als Kirche übertragen wurde. Links vom Kloster sieht man die 1956 wegen der Thurumleitung abgebrochene Sennhütte. Das hohe beige Haus ist das Hotel 'Rössli' in seinen Anfangsjahren.

Ansicht der Klosteranlage vor dem Brand von 1626

«IDEA Veteris Monasterij S Ioannis Baptistae,Vallis Thurae interioris, Comitat Doggenburggici.»

Dargestellt ist die ehemalige Klosteranlage vor dem Brand von 1626 aus südlicher Richtung mit seitlich leicht beschnittener Ummauerung. Angrenzend an den Klosterbezirk ist der seit 1573 abgeteilte evangelische Kirchhof mit der seit 1526 an die reformierte Gemeinde übergeben Kapelle St Anna.
Wahrscheinlich gezeichnet von Pater Gregor Schnyder (1642 – 1708). 1696. 

Innenansicht Bildersturm 14. Oktober 1528

Bildersturm Kloster St. Johann

Der Bildersturm im Kloster St. Johann am fand am 14. Oktober 1528 statt. Man sieht einen von Säulen unterteilten Kirchenraum. Die Fenster haben romanische Rundbögen. Zwischen dem Laienschiff und dem Chor steht eine Art Palisade mit zentral angebrachtem Torrahmen. Als Abgrenzung des Chors zum Gemeinderaum dient das Chorgitter oder Lettner. Der Hauptaltar ist dreiteilig hinterfenstert und zeigt zentral die Muttergottes. Auf den beiden Altarflügeln ist je eine weitere Figur erkennbar. Im Kirchenraum befindet sich ein Flügelaltärchen mit der Darstellung des Kruzifixes, ein rechteckiges Tafelbild sowie eine Standsäule mit aufgesetzter Heiligenfigur.
Am Altar zelebriert der Abt im Beisein von sieben Konventualen die Messe. Sieben Bilderstürmer sind bereits im Gemeinderaum, einer hält eine Axt, weitere möchten noch in die Kirche eindringen. Drei Burschen machen sich schon an der Ausstattung zu schaffen.