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Kloster St. Johann
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Das ehemalige Kloster Sankt Johann wurde von Milo und Thüring gegründet.
Mord an Hans Ledergerw dem fürstäbtischen Amtmann im Kloster (Alt) St. Johann.

Kloster St. Johann im Thurtal

Die Anfänge des dem hl. Johannes dem Täufer geweihten Klosters im oberen Thurtal gehen auf den Edlen Wenzel von Ganterschwil, den Mönch Milo und und den Waldbruder Thüring zurück*.

Wenzel von Ganterschwil   Milo der erste Mönch des Klosters St. Johann im Thurtal   Thüring von Lützelflüh

Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1152, als Papst Eugen III. den Besitzstand der Abtei und deren Recht auf freie Abt- und Vogtwahl bestätigte. Die Abtei besass keine exemte Stellung, sondern unterstand dem Bischof von Konstanz.
1178 verfügte St. Johann über grösseren Grundbesitz in unmittelbarer Klosternähe sowie teils weit entfernt liegenden Streubesitz in Mogelsberg, Kirchberg (SG), Ernetschwil, Schmerikon, Bussnang, Felben, Märwil und Illnau. Wichtigste Aussenstation war die 1178 erstmals erw. Propstei St. Peterzell. Im 13. Jh. erwarb der Konvent weitere Besitzungen in Vorarlberg. Nach 1200 gelang im oberen Toggenburg der Erwerb eines zusammenhängenden Gebiets mit Niedergerichtsbarkeit.
1231 wurde St. Johann Reichskloster.

Unter Abt Konrad von Dussnang erlebte St. Johann eine erste wirtschaftliche und geistliche Blütezeit. Unter ihm wurde das nur in einer Urkunde von 1219 zu fassende Frauenkloster angegliedert, das die Gründungszeit offenbar nicht überlebte. Während einer zweiten Blütezeit im 15. Jh. erreichte das um die fünfzehn Konventualen zählende Kloster seinen wirtschaftlichen Höhepunkt und tätigte umfangreiche bauliche Massnahmen.

Nach dem Erwerb der Grafschaft Toggenburg 1468 übernahm die Fürstabtei St. Gallen 1474 die Schirmherrschaft über das Kloster.

Mit der Reformation begann ein jahrzehntelanger Niedergang der Abtei. 1528 kam es zu Bildersturm und Plünderung der Klostergebäude, zur Flucht des Abts Johann Steiger und eines Teils des Konvents nach Feldkirch und zur Enteignung.

Nach dem 2. Kappelerkrieg 1531 wurde Abt Johann Steiger 1533 wieder in seine Rechte eingesetzt und das Kloster erhielt seine Besitzungen zurück. Die verarmte Abtei, die fast ausschliesslich von reformiertem Gebiet umgeben war, vermochte sich aber wegen fehlender personeller (1534 noch vier Mönche) und finanzieller Ressourcen, mangelhafter klösterlicher Disziplin, schlechter Wirtschaftsführung sowie Kompetenzstreitigkeiten zwischen der Fürstabtei St. Gallen und dem Bistum Konstanz nicht mehr zu erholen.

Der letzte Abt Johann Zöllner von Götzis wurde durch Anweisung des st. galler Abts Diethelm Blarer von Wartensee verhaftet und zur Abdankung gezwungen. Ab 1546 wurde St. Johann durch die Fürstabtei St. Gallen verwaltet. Gegen den Widerstand des Konstanzer Bischofs erfolgte 1555 die Inkorporation von St. Johann in die Abtei St. Gallen und die Herabstufung zu einem sankt-gallischen Priorat. Als solches wurde St. Johann ab 1595 zum Stützpunkt der katholischen Reform im überwiegend reformierten oberen Toggenburg. 

Nach den Klosterbränden von 1568 und 1626 und mehreren ungeklärten Krankheitsfällen wurden Priorat und Statthalterei 1629 talabwärts nach Sidwald verlegt, das in der Folge Neu St. Johann genannt wurde. In Alt St. Johann verblieb nur ein Priester, der fortan den Titel Propst führte. Die stattliche Klosteranlage in Neu St. Johann diente als stift-sankt-gallisches Verwaltungszentrum. Das Priorat zählte im 17. und 18. Jh. etwa zwölf Mitglieder, die lediglich eine bestimmte Zeit, nicht zuletzt als Lehrer an dem ab 1698 angeschlossenen Gymnasium, dort verbrachten. 1806 wurde das Priorat St. Johann im Zuge der Säkularisation der Fürstabtei St. Gallen aufgehoben. Die Klosterkirche wurde 1806 Pfarrkirche, die Klostergebäude dienten zunächst als Militärkaserne und Fabrikräume. 1902 wurde in den Gebäuden das noch heute bestehende Heim Johanneum eröffnet, das Menschen mit geistiger Behinderung oder Entwicklungsstörungen betreut.

*Die drei Bilder wurden aus Büchern des Abtes Diethelm Blarers entnommen und zeigen nur symbolische Bilder von Milo, Wenzel und Thüring, von denen es keine Abbildungen gibt.

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