Zeitverlauf Toggenburg
Als eigentlicher Anfang des toggenburgischen Gemeinwesens ist der Landeid zu betrachten, den am 22. Dezember 1436 die zu Wattwil versammelten gräflichen Toggenburger oder ihre Abgeordneten zusammen schwuren, bevor sie auf Betreiben von Schwyz und Glarus mit diesen Ständen ein Landrecht eingingen. Letzteres Bündnis scheint erst 1440 verbrieft worden zu sein, und zwar blos vom Unteramt, während die Leute des obern Teils der Grafschaft erst am 26.07.1463 durch Schiedsspruch dazu angehalten werden mußten.
20. Jahrhundert
21.07.1944 | |
16.03.1944 | Eine «Boeing 17 Flying Fortress» zerschellte, rund 400 Meter hinter der katholischen Kirche in Wildhaus-Schönenboden. Die Annäherung an das Trümmerfeld war wegen der Explosionen der Bordmunition am Anfang erschwert möglich. Die Besatzung konnte sich durch das frühzeitige Verlassen der Maschine durch Fallschirmabsprung retten. Allerdings landeten nicht alle innerhalb der Schweizer Landesgrenze. Der Navigator Fillman und der Bombenschütze Wasserman sprangen in der Nähe von Augsburg ab und wurden Kriegsgefangene. |
04.10.1926 | Am 4. Oktober 1926 ereignete sich das bisher schwerste Toggenburger Bahnunglück im Rickentunnel. Eine Dampflokomotive fuhr in den Tunnel, der in Richtung Wattwil mit 16 Promille steigt. Der Güterzug kam im Tunnel zu stehen, weil die Kohlebriketts wegen der vorherrschenden Hochdrucklage und der daraus folgenden ungenügenden Sauerstoffzufuhr schlecht brannten und deshalb zu wenig Dampf produziert wurde. Aber auch die fast erreichte Höchstlast (260t) von 252t hat für den Stillstand eine Rolle gespielt. Die Lokomotive konnte nicht weiterfahren. Wegen Sauerstoffmangels bildete sich giftiges Kohlenmonoxid. Aufgrund des Unglücks starben sechs Mann auf dem Güterzug und drei Retter. Erst der dritte Rettungsversuch gelang. Nach dem Unglück beschlossen die SBB die Elektrifizierung der Strecke. Nur sieben Monate später fuhr der erste elektrische Zug |
01.03.1916 | Im März 1916 kam es im Rickentunnel zu einem Unfall mit Rauchgasen, bei dem vier Bahnarbeiter ungefähr in der Tunnelmitte ohnmächtig wurden. Einem gelang es noch, die Station Wattwil zu alarmieren, worauf eine Suchaktion und die Rettung eingeleitet wurde. Auch einer der Helfer wurde bewusstlos und musste ärztlich versorgt werden. |
19. Jahrhundert
19. Jahrhundert | |
07.02. bis 16.03.1871 |
Es wurden 700 französische Soldaten der Bourbaki-Armee in der ehemaligen Klosteranlage Neu St.Johann interniert. Während dieser Zeit verstarben drei Franzosen, die auf dem Pfarrfriedhof beigesetzt wurden. |
1816 und 1817 | Grosse Hungersnot im Toggenburg |
18. Jahrhundert
18. Jahrhundert | |
01.02.1798 | Am 1. Februar 1798 fand in Lichtensteig eine grosse Volksversammlung statt, in deren Folge der letzte Landvogt, Karl Müller-Friedberg, abtrat und dem Obmann des Landrates, Dr. Johannes Baptist Bolt aus Krummenau, die Landeshoheit übertrug. |
8. und 09.05.1784 |
Dorfbrand von Kirchberg; bis auf 4 Häuser brennen 24 Häuser und 15 Scheunen nieder. |
1779 | Untergang der Landmarken zwischen Toggenburg und Ammen (in der aktenrubrik 85, fasc. 32). Hic desunt |
08.07.1778 | Überschwemmungen im Neckartal, in Lütisburg, Magdenau, Ober- und Niederuzwil |
1770 bis 1771 | Grosse Hungersnot im Toggenburg Während der Hungersnot wurde die Landesversorgung mit Nahrungsmitteln durch Fürstabt Beda Angehrn dem Gütigen sichergestellt, indem er Getreide aus Süddeutschland und Italien aufkaufte und im Toggenburg verteilen liess. |
30.05.1753 | Dorfbrand von Oberuzwil; 18 Gebäude mit Mühle abgebrannt. |
17. Jahrhundert
17. Jahrhundert | |
1642 | Land-markhung der graffschaft Toggenburg zwüschen denen angräntzenden herrschaften de anno vid. A 176, cist. 19 (in kasten VII. zelle 17). Hic desunt |
1635 | letzte Pestseuche im Toggenburg |
1629 | Die Attentäter und Verschwörer des Ammanns Johann Ledergerws werden abgeurteilt und einige zum Tode verurteilt. |
1629 | Pestseuche im Toggenburg |
26.08.1627 |
Abt Bernhard Müller spendet den Pfarrpfründen im Toggenburg für deren Erhaltung eine grössere Geldsumme. |
08.02.1626 |
2. Klosterbrand in Alt St. Johann. Verlegung nach Neu St. Johann |
Revers, betreffen den Kauf der Güter entlang der Lauterach im Gericht Thurtal. Sidwald, Hofammann Johann Ledergerw, Ammann Joseph Thürler, Ammann Gregorius Rüdlinger, Ulrich Herzog |
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29.04.1621 |
Fürstabt Bernhard Müller sah sich infolge des Dreissigjährigen Kriegs und der Bûndner Wirren veranlasst, seine Streitkräfte in möglichst kriegstüchtiger Bereitschaft zu halten. Er erliess ein Mandat, das am Sonntag. den 29. April 1621 in seiner gesamten Herrschaft und insbesondere auch «in allen kirchhörinen dieser graffschafft Toggenburg verlesen» wurde. Er forderte die Untertanenschaft auf, das fürstäbtische Herrschaftsgebiet «in solcher jetz schwebenden gar gfahrlichen zeit zue erhalten, zue schùtzen und zue schirmen» sowie bei den angeordneten Waffen- und Mannschaftsmusterungen anzutreten. |
08.05.1621 |
Hans Ledergerw beorderte als einer der sechs dem Landeshauptmann des Toggenburgs, Landvogt Dietrich Reding, unterstellten Hauptleute die ihm zugeteilten wehrpflichtigen Männer aus den Niedergerichtsgemeinden Nesslau, St. Johann und Wildhaus.auf den 8. Mai erstmals nach St. Johann. |
24.06.1621 |
St. Johannstag 1621 (24. Juni) |
03.11.1621 |
Vertrag von Wattwil zwischen Abt Bernhard Müller und den Landsleuten von Toggenburg betreffend die Taufe von Frauen, Beistände, Waffenrechte, Frevel, Leibeigenschaft etc. |
16.06.1620 | Brand des Klosters Panneregg bei Wattwil, Verlegung des Klosters in die Wenkenrüti |
1616 | Einige für ehrlos erklärte Thurthaler drohten alle Hintersassen tod zu schlagen, den Hofammann Ledergerw zu ermorden und das Kloster St. Johann zu überfallen. |
1611 | Pestseuche im Toggenburg |
16. Jahrhundert
16. Jahrhundert | |
12.10.1568 | Brand des Klosters Alt St. Johann |
1564 bis 1569 | Pestseuche im Togenburg (in Mosnang starben 528 Menschen, 93 überlebten) |
1553 | In Wil wurde der 2. Grenzvertrag geschlossen. Dieser regelt die Grenzen zwischen dem Toggenburg und dem Thurgau in Bezug auf die hohe Gerichtsbarkeit. |
27.05.1538 | am mentag vor der uffart christi Der Landvogt in Toggenburg erteilt dem Heinrich Massberg von Magelsperg einen Mannrechtsbrief |
07.05.1531 | Verkommnis zwischen Herzog Franz von Mailand und den Orten Zürich Bern Glarus Basel Freiburg Solothurn Schaffhausen Appenzell samt Toggenburg u. den drei Bünden wegen des Zugs nide[unles.] Johann Jacob de Medicis Vogt zu Musso |
24.07.1512 |
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15. Jahrhundert
15. Jahrhundert | |
15.12.1468 | Freiherr Petermann von Raron verkauft Abt Ulrich Rösch die Grafschaft Toggenburg um 14'500 rheinische Gulden. Kauffbrieff umb die graffschaft Toggenburg, so abt Ulrich von den freyherren von Raren erkauft an das gotteshaus St. Gallen. |
1451 | Burg- und Landrechtsbündnis des Fürstabtes mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus (Fürstabt erlangt Zugewandtenstatus) |
1439 | Übernahme der Toggenburger Herrschaftsrechte durch die Herren von Raron und Landrechtsbündnis der Herren von Raron für das Toggenburg mit Schwyz und Glarus Landschaftliche Herrschaftsverfassung mit Schiedsgewalt von Schwyz und Glarus. |
18.05.1437 | Gegeben am hl. Abend zu Pfingsten. Abt Egloff von St. Gallen tritt auf 20 Jahre mitsamt der Stadt Wil, mit Yberg (Schloss und Leuten), mit dem Thurtal, Näckerthal, und St. Johans in ein Landrecht ein mit den Schwyzern. |
22.12.1436 | Als eigentlicher Anfang des toggenburgischen Gemeinwesens ist der Landeid zu betrachten, den am 22. Dezember 1436 die zu Wattwil versammelten gräflichen Toggenburger oder ihre Abgeordneten zusammen schwuren, bevor sie auf Betreiben von Schwyz und Glarus mit diesen Ständen ein Landrecht eingingen. Letzteres Bündnis scheint erst 1440 verbrieft worden zu sein, und zwar blos vom Unteramt, während die Leute des obern Teils der Grafschaft erst am 26.07.1463 durch Schiedsspruch dazu angehalten werden mußten. |
30.04.1436 | Tod Graf Friedrichs VII. (letzter Toggenburger Graf) Beginn des Toggenburger Erbfolgekonfliktes |
18.06.1434 |
Cuni Kung und Frau geben dem Konrad Bessrer, von dem "wilden Haus" (Wildhaus), um 6 Pfund einen jährlichen Zins von 6 Schillingen zu kaufen ob ihrem Gut zu Au im Toggenburg. |
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Die Zürcher mahnen Schwyz, dass sie die von Bern, von Wÿl, den Beringer von Landenberg, die im Thurtal und im Neckertal und im St. Johannstal anhalten möchte, auf den nächsten Montag "ze nacht nach dem ingenden Jar" im Gotteshause Einsiedeln mit ihrer Botschaft sich einzufinden, um da nach dem Bundesbriefe die streitige Sache zu schlichten. |
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Kopie aus dem 18. Jahrhundert. Gegeben Montag vor dem hl. Kreuztag im Herbst. |
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02.07.1469 |
Verschreibung des Landrechtes des obern Amtes im Toggenburg mit Schwyz und Glarus. Rechte und Pflichten. |
19.07.1496 |
Hinterlegungsbrief gegen die Stadt Lindau für 20 Freiheitsbriefe der Stadt Feldkirch, verliehen von König Wenzel, Ruprecht von der Pfalz, Sigismund, der oesterreichischen Herrschaft, den Montfortern, den Toggenburgern und Maximilien I. Or. Perg. S. verletzt. |
1. Jahrtausend
1. Jahrtausend | |
560 | herrschte eine solche Pestkrankheit, dass die Leute plötzlich hinfielen und starben. |
538 |
Zug der Alemannen nach Italien. |
um 406 |
Durch die stets weiter vordringenden Alemannen werden die Räthier im Toggenburg immer mehr in die Alpengegenden zurückgedrängt. |
um 303 | Verheerene Kriegszüge der Alemannen an den Ufern der Thur, bis Kaiser Konstantinus sie aus diesen Gegenden wegtrieb. |
253 | Die Pest wütete auch im Thurgebiet. |
um 130 | Erstes Vordringen der Alemannen in Helvetien und Kämpfe mit den Männern im Thurgebiet. |